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Gresaubach

Das Wappen von Gresaubach

 

Das Wappen des Gemeindebezirks Gresaubach 

 

 

Beschreibung:

Geviert, die Teilung im Wellenschnitt: Oben rechts in Rot ein silbernes  Doppelkreuz mit verkürztem oberen Arm; oben links in Silber schräggekreuzt eine schwarze Schaufel und eine schwarze Spitzhacke, beide mit den Stielen nach oben; unten rechts in Silber zwei schräggekreuzte, beblätterte grüne Ähren; unten links in Rot ein aus dem unteren Schildrand hervorkommender silberner  Schieferstab.

 

Begründung:

Das Wappen des heutigen Lebacher Stadtteils Gresaubach berücksichtigt in seinen Bildern landschaftliche, historische, wirtschaftliche und kirchliche Gegebenheiten.

Das Dorf Gresaubach entstand wohl in der zweiten mittelalterlichen Ausbauperiode ab dem achten Jahrhundert, worauf der letzte Namensbestandteil "-bach" hindeutet. Der Name Gresaubach wird als " Große Au am Bach" gedeutet.  Diese landschaftliche Lage am Oberlauf des Saubaches, der den Namen der Siedlung ursprünglich bestimmte, wird im Ortswappen als Teilungslinie im gevierten  Schilde symbolisiert.

Gresaubach gehörte seit der Entwicklung der Territorien im 12. Jahrhundert zu  den Besitzungen der Gafen von Blieskastel um den Schaumberg, die sie von den Bischöfen von Verdun zu Lehen trugen.

Es handelte sich um die Vogtei über die Abtei Tholey mit ihren 18 Höfen  (Bezirke), von denen um 1200 u.a. Bettingen namentlich genannt wird. Nach dem  Erlöschen des Blieskasteler Grafengeschlechts im Mannesstamm 1237 und dem Tode der danach regierenden Gräfin Elisabeth, die mit Rainald von Bitsch, einem  jüngeren Bruder des lothringischen Herzogs vermählt war, im Jahre 1274 erhob der Herzog von Lothringen Anspruch auf das Blieskasteler Erbe. Nach dem sich anschließenden sogenannten Blieskasteler Erbfolgestreit konnte  sich der Lothringer Herzog beim endgültigen Friedensschluß im Jahre 1291 die Schaumberg  und die Vogtei über die Tholey aus der sich das Amt Schaumberg entwickelte, sichern. Gresaubach gehörte nun innerhalb der Meierei Bettingen ( mit Außen und  Goldbach) bis zum Übergang des Herzogtums an Frankreich im Jahre 1766, also rund  475 Jahre lang, zum lothringischen Amt Schaumberg. Im 16. Jahrhundert sind alle Gresaubacher Einwohner Leute des Herzogs und an diesen abgabepflichtig. Den  Großen und den Kleinen Zehnten erhalten die Abtei Tholey bzw. die Pfarrkirche in  Bettingen. Nur vorübergehend war das lothringische Amt Schaumberg verpfändet, so  von 1588 - 1606 an Kurtrier und von 1615 - 1619 an die Herren von Sötern. Durch Vertrag von 1786 kommt das Amt Schaumberg und damit auch die Meierei Bettingen  mit Gresaubach, zu Pfalz-Zweibrücken, wo es bis zur französischen  Revolution verblieb.  Im Gresaubacher Ortswappen wird die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Herzogtum Lothringen durch das Lothringer Doppelkreuz, daß auch auf den  Grenzsteinen zu den benachbarten Territorien angebracht wurde, dargestellt.

Für die Belieferung der Ende des 16. Jahrhunderts in Dillingen und insbesondere der um 1700 in Bettingen errichteten Eisenschmelzen mit Rohstoffen  wurde vorwiegend auf die Toneisensteine im Saubachtale zwischen Gresaubach und  Rümmelbach sowie südlich des Greinhofes zurückgegriffen. Das Erz lag in großen  Mengen nesterweise zu Tage und wurde vornehmlich von den einheimischen Bauern im  regellosen Tageabbau abgebaut und mit Fuhrwerken über den heute noch  existierenden sogenannten Erzweg zu den Eisenschmelzen gefahren. Die damaligen Abbaufelder südlich von Gresaubach sind heute noch in den sogenannten "Schotten" auf der Karte als "Alberbacher", "Dörrenbächer" und " Pfaffenbescher Schütten"  bezeichnet, zu sehen.

Die Erinnerung an diesen- neben der Landwirtschaft- für Gresaubach doch  bedeutenden Wirtschaftszweig bis zur Einführung der lothringischen Minette ist im Wappen durch die Erzgräberwerkzeuge festgehalten. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang noch, daß es seit 1704 in der Pfarrei Bettingen eine Erzgräber-Bruderschaft gegeben hat, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts bestand.

Auf die für Gresaubach in früherer Zeit dominante Landwirtschaft, die den Ort  bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts geprägt hat, weisen die beiden  Ähren im Wappen hin.

Der Schäferstab im Wappen steht als Attribut des hl. Wendalinus für dessen Patrizinium über die alte Kapelle in Gresaubach.

Gresaubach gehört bis 1907 als Filiale zur in der Abtei Tholey   inkorporierten  Pfarrei Bettingen und besaß schon sehr früh eine kleine Kapelle, in der die Dorfbewohner im Advent und während der Fastenzeit zu eigenen  Andachten zusammenkamen. Die Kapelle wird erstmals in einem Visitationsbericht vom Jahre 1618 erwähnt, scheint aber in den Wirren des 30-jährigen Krieges zerstört worden zu sein, denn am 27. Juli 1735 verkauften sämtliche Einwohner  von Gresaubach der Herzogin von Lothringen das Wäldchen Groß Häusgen, für 380 Livres, um damit die Kapelle zu reparieren. Daneben nehmen sie Kredit von 50 Solidari bei der Pfarrkirche auf, den sie alle zusammen verbürgen. In den Visitationsprotokollen der Pfarrkirche sind weitere Renovierungen der Kapelle  für 1782 und 1836 genannt. Um 1880 erhielt die Kapelle eine neue Glocke und einen Kreuzweg. Die Kapelle wurde, nachdem im Jahre 1910 die neue Pfarrkirche in Gresaubach erbaut wurde, abgerissen. Heute erinnert an die rund 400 Jahre lang bestandene Sankt Wendalinuskapelle in der Pfarrkirche ein Seitenaltar mit einer  Figur des Heiligen.

   
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