Gresaubach

Die Chronik von Gresaubach

Aus der Geschichte und Chronik von Gresaubach

Leider ist infolge der Stürme der Vergangenheit vieles verloren gegangen, so daß eine genaue und umfassende Darstellung der Geschichte unseres Heimatortes  kaum möglich ist. Der Verfasser stützt sich auf einige Angaben, die dem Staatlichen Archiv in Koblenz entnommen sind.

Gresaubach im Jahre 1568:   8 Haushaltungen

                                1790:    12 Haushaltungen, 23 Kinder, 529  Einwohner

                                1965:    1830 Einwohner

 

Daß der Ort aber älter ist und schon vor dem Jahre 1568 bestanden hat,  beweist die Ortsgeschichte von Bettingen-Außen, dem heutigen Schmelz. Und dazu  gehörte auch Gresaubach. Danach geht die Geschichte des Ortes bis in de Römerzeit zurück. Das hat man an den Resten eines römischen Mauerwerks in  Bettingen festgestellt. In den Urkunden von Bettingen wird erstmalig der Bischof  Albero erwähnt, der von 1132 - 1158 regierte und die Pfarrei Bettingen, zu der bis auch vor wenigen Jahren Gresaubach gehörte, verpflichtete, jährlich einmal  nach Mettlach zu pilgern; ein Brauch, den Erzbischof Ruppert von Trier in den  Jahren 931 - 956 eingeführt hatte.

Noch eine andere Zeit dürfte zur Ermittlung der Entstehung des Ortes Gresaubach von Interesse sein. Das war die Zeit der Völkerwanderung des 4./5. Jahrhunderts. Infolge der Kriegswirren gingen die allerwärts entstandenen  Siedlungen aus der Zeit der Frankenherrschaft ein und wurden durch neue ersetzt. Als im 8. - 10. Jahrhundert die Bevölkerung immer mehr zunahm, war man gezwungen, neuen Lebensraum zu schaffen. Die schönen Wälder wurden abgerodet und  neue Siedlungen angelegt. In dieser zeit sind wohl auch die zahlreichen "-bach"-Dörfer entstanden, darunter auch Gresaubach oder wie Gresaubach anfangs genannt wurde:  " Große Au am Bach", genannt nach dem Saubach. ein alter Gresaubacher erzählte von einem Zollhaus, das auf der Grenzscheide zwischen dem Großherzogtum  Lothringen und dem Herzogtum Pfalz-Nassau-Zweibrücken stand, in der Nähe des  heutigen Jungenwaldes. Nach einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahre 1246 musste von den Bewohnern von Bettingen und damit auch von Gresaubach an die Abtei und Pfarrei Tholey der sogenannte Zehnte bezahlt werden. Von einem Grafen Simon von Saarbrücken wurde berichtet, daß er um das Jahr 1276 in Bettingen und Gresaubach  seine Lehnsherrschaft ausübte.

Durch Verfügung des Erzbischofes Balduin von Trier wurden dieser Gegend dem  Kloster Bleiderdingen einverleibt und mussten diesem tributpflichtig sein. Im  Jahre 1715 verkaufte der Herzog von Lothringen unter Rückkaufrecht die Mairien  von Limbach-Gresaubach und Bettingen einer Familie aus Vaudrevange (Wallerfangen).  Im Jahre 1777 wurden die verkauften Güter eingelöst und mit Frankreich vereinigt. Ortsbezeichnungen wie "Gottesacker", "Bimmel" oder " Hambach" lassen  auf frühere geschichtliche Vorgänge schließen. Auf dem Terrain der Limbacher Straße wurde im 30-jährigen Krieg unzählige Leichen beerdigt. Im "Bimmel", Tholeyer Straße, fanden die sogenannten Femgerichte (Freigerichte) statt. Der  "Greinhof" (Weinhof) deutet hin auf ein Büßerkloster der Zisterzienserabtei Wadgassen.  Hambach im Hambachtal weiß zu erzählen von einem alten Raubrittergeschlecht, das hier die Gegend unsicher machte. Der alte Name Römerstraße, zwischen Gresaubach und Steinbach, ist heute noch erhalten und in die sogenannten Stabskarten eingetragen.

In hunderten von Jahren wechselte eine Herrschaft die andere ab. Die meisten Bauern waren Leibeigene, wenn auch in milder Form. Sie hatten eigenen grund und boden. Sie konnten sich, allerdings unter schwierigen Bedingungen, unter  Leistung von persönlichen Fronden, durch Hand- oder Spanndienste von ihrem  jeweiligen Grundherrn loskaufen. Die Einwohner, meistens Handwerker, Krämer und Schankwirte und alle nebenbei Landwirte, waren untereinander mit den Grundherrn,  der sogenannten Vierherrengemeinschaft in gerichtliche Auseinandersetzungen am  Band verwickelt. Bannstreitigkeiten, Gesetzesübertretungen bis zum Mord kamen gerichtlich zum Austrag. Auch an Hinrichtungen hat es nicht gefehlt. Interessant  waren auch die Einnahmequellen der Viererherrschaft: Ohmgeld (Steuer auf  Getränke), Pachtgelder, besonders von den Erzgruben zwischen Gresaubach und  Niedersaubach, das Schankgeld zwischen Krämern und Budenbesitzern, von den  vielen Kram- und Viehmärkten. Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 war das Signal zur französischen Revolution gegeben und damit zur Umgestaltung der staatlichen Regierungsformen. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben und die Fronden abgeschafft. Die Viererherrschaft hatte ein Ende genommen. Eine neue  Landeinteilung wurde vorgenommen. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die  Bevölkerungsumschichtung ein. Das Dorfgepräge blieb bäuerlich. Darin ist eine glückliche Auswirkung der Bodenständigkeit unserer Bergleute, die neben ihrem  Beruf als Bauern tätig sind. Der Krieg 1870 und die beiden vergangenen Weltkriege haben den Ort vielerlei Opfer gekostet. Die Namen der Opfer der  Kriege und der Arbeit sind auf dem marmornen Ehrenmal vor der Pfarrkirche  verzeichnet.